In der Bar EchoKammer an einem stillgelegten Teil des Bremer Hafens treffen sich Nacht für Nacht die Kollabierten, die Ausgenutzten und die Ausgebrannten: B&B deutet kein weiches Bett und kein kräftiges Frühstück an, sondern steht für Burnout&Boreout, soziale Krankheiten hervorgegangen aus einem unbarmherzigen neoliberalen System. Und an diesem Hafen im Hafen kommen die Erkrankten zusammen und suchen Rat in surrealer Jazz-Musik und dadaistischen Textflüssen, während sie mit poetischem Geld bezahlten Cocktails ihren Blick in einem großen Computer-Screen verlieren. Doch auf welcher Seite dieses Screens sitzen Sie? Blicken wir durch die Mattscheibe in die digitalen Abgründe unserer Mitbürger? Oder sind wir der Abgrund, der zurückblickt? In einem Mix aus Installation, Videokunst und experimentellem Jazzkonzert betreten die Zuschauer*innen eine Bar, in der eigene Gesetze zu gelten scheinen. Neben dem Geist einer Moderatorin aus einer vergangenen Epoche, zwei skurrilen Musikern und zugeschalteten Gästen aus den Weiten der virtuellen Welt sind die Zuschauer*innen Teil einer temporären, interkonnektiven Gemeinschaft und dürfen ausnahmsweise ihre Smart- und iPhones eingeschaltet lassen, denn es könnte ja zum guten Gelingen des Abends beitragen … mit Isabelle Raphaelis und Tobias Hamann und dem Ensemble „Das Elbe vom Ei“ Szenische Einrichtung: Levin Handschuh Ausstattung: Katharina Lackmann Dramaturgie: Lucas Herrmann am 7. und 9. Juli 2019 im theaterSchlachthof Bremen, 20-21 Uhr